Der Wunsch nach einem eigenen PKW für den Hospizdienst bestand schon länger, so Christiane Schmale, Koordinatorin. In diesem Jahr war es dann soweit: Das Hamburger Spendenparlament bedachte den Hospizdienst mit 9.000 Euro. „Wir freuen uns so sehr“, so Schmale. Die laufenden Kosten wie Benzin, Inspektion etc. übernimmt der Trägerverband Diakoniewerk Tabea e.V. Der Ambulante Hospizdienst der Tabea Diakonie finanziert sich aus Förderungsbeiträgen der Krankenkassen sowie privaten und öffentlichen Spenden.
„Die eindrucksvolle und kontinuierliche Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes der Tabea Diakonie war der Grund für die Förderung durch das Spendenparlament“, so Charlotte Sievers, Mitglied der Finanzkommission des Hamburger Spendenparlaments. Für zunehmend mehr allein lebende Menschen sei die persönliche Begleitung am Lebensende besonders wichtig.
Viele der Patienten seien nicht mehr mobil, so Christiane Schmale, durch Corona noch weniger. Oft sind die Ehrenamtlichen mit ihren Privat-PKWs gefahren, zu ihren Schützlingen, mit ihnen zum Arzt, zu Erledigungen oder einfach zu kleinen Ausflügen.
Mit solchen Besuchs- oder auch Ausflugsfahrten im Auto haben die Ehrenamtlichen die Möglichkeit, den kranken und sterbenden Menschen letzte Wünsche und Sehnsüchte zu erfüllen. „Die Betroffenen erleben ein Gefühl von Freiheit, sie können mal raus aus ihren vier Wänden, noch einmal an die geliebte Elbe oder die Lichter der Innenstadt zur Adventszeit sehen. Gespräche sind auf einer emotionaleren Ebene möglich, das Auto stellt einen intimen und geschützten Raum dar“, ergänzt Schmale.
„Taxi und ÖPNV sind keine Alternativen. Die begleiteten Menschen verfügen oft über nur wenig finanzielle Mittel, außerdem sind sie häufig immungeschwächt oder physisch nicht mehr in der Lage, in Bus und Bahn ein- oder auszusteigen; in manche Gegenden fährt schlicht kein ÖPNV. Die Gefahr der Isolation steigt.“
Das Spendenparlament setzt sich in der Hansestadt gegen Armut, Isolation und Obdachlosigkeit ein. „Für uns ist es allerdings eine beständige Herausforderung, die Mitgliederzahl konstant zu halten“, so Sievers. Dabei könne jeder und jede bereits ab 5 Euro monatlich zahlreiche Projekte unterstützen. „Wir freuen uns über neue Parlamentarier“, ergänzt Sievers. Durch die Mitwirkung bei Parlamentssitzungen könne der Kurs des Hamburger Spendenparlaments mitbestimmt werden. Und: „Transparenz ist uns besonders wichtig!“ Jeder Spendeneuro fließe zu 100% in die Projekte.