Tabea - unsere Herkunft, unsere Zukunft

Die Apostelgeschichte 9, 36 ist der "Gründungstext" der Tabea-Diakonissen: "In Joppe war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen." Damals, im Jahr 1899, wurde aus den alten Lutherbibeln gelesen, worin diese Geschichte niedergeschrieben ist.

Tabea kümmerte sich um Verarmte, Verwitwete, Verwaiste, sammelte Spenden, stellte Kleidung her. Wahrscheinlich war sie keine Ausnahme, schon die frühen Christen waren bekannt für ihr soziales Engagement. Aber vielleicht wurde sie bekannt als Tabea, übersetzt "Gazelle", weil sie es mit Energie und Leichtigkeit tat. Tabeas Geschichte wurde erzählt und in der Bibel aufgeschrieben, weil sie selbst von der Helferin zur Hilfsbedürftigen wurde und an einer schweren Krankheit starb. Der Apostel Petrus, der mit Jesus aus Nazareth unterwegs gewesen und später dem auferstandenen Christus begegnet war, rief sie zurück ins Leben: "Steh auf, Tabea!" Es geschah ein Wunder - und sie konnte weiter ihren diakonischen Dienst tun.

Diakonie ist ein Wort, welches uns vielfältig begegnet. Der Begriff kommt ursprünglich von dem griechischen "diakonia" und bedeutet: gelebte Nächstenliebe; Dienst an Menschen, die Hilfe brauchen. Dieses Verständnis von Diakonie spielt auch eine bedeutsame Rolle in vielen Texten und Geschichten der Bibel. Der Apostel Paulus zum Beispiel bezeichnet sie als das "gegenseitige Lastentragen". Denn wir Menschen leben von Beziehungen zueinander und sind auf liebevolle Fürsorge angewiesen. Aus dieser Lebenseinstellung entstanden viele Initiativen, Werke und Organisationen, von denen einige die Diakonie im Namen tragen.

Unsere Tabea-Diakonissen hatten den Anspruch, das Erbe ihrer Namensgeberin weiter zu tragen und arbeiteten unentgeltlich in der Kranken- und Altenpflege, in Waisenhäusern oder als Diakonissen in Kirchengemeinden. Es ging dabei immer darum, dass der Glaube an Jesus Christus der innere Antrieb von Taten der Nächstenliebe war.

Liest man diese Bibelgeschichte ganz (9, 36-43), lässt sich erkennen, dass sich Menschen über Grenzen hinweg helfen im Vertrauen auf Gott. So leben und arbeiten wir bei Tabea auch heute noch. Was uns gut tut.